„Fairplay Preis geht an Erfurt II“

Am 01.02.2020 stand der vierte und auch letzte Spieltag der Vorrunde bei den B-Mädchen für die Mitteldeutsche Meisterschaft auf dem Programm. Für die Mädels, mitreisenden Eltern und Fans ging es sehr früh los, denn um 10 Uhr stand bereits das erste Spiel an.

Da für Erfurt I die Teilnahme zur Finalrunde schon am letzten Spieltag feststand und es für die Mädels nur noch um den Tabellenplatz ging, konnten sie entspannt die Spiele angehen. Das taten sie dann wohl auch etwas zu entspannt. Chemnitz war der erste Gegner des Tages und die Chemnitzer Mädchen wollten zumindest noch den vierten Tabellenplatz in der Vorrunde erreichen. Das merkte man, denn den besseren Start erwischte Chemnitz. Irgendwie stotterte der Erfurter Motor, man kam nicht wirklich zu einem Spielfluss. War man sich zu sicher? Selbst die zuvor im Training geübten Ecken wollten nicht gelingen. Allerdings gelang Chemnitz im Gegenzug auch kein Tor gegen Erfurt. So war zwar die erste Halbzeit von Chemnitz geprägt, aber Erfurt machte eine Minute vor der Halbzeitpause doch das 1:0. Deutliche Worte zur Halbzeitpause durch den Trainer scheinen dann gefruchtet zu haben. Ein ganz anderes Spiel spielten die EHC-Mädels nach dem Halbzeitanpfiff und nun fielen auch die Tore auf Erfurter Seite. Der Endstand mit einem 6:0 ging dann auch so in Ordnung.

Im zweiten Spiel, gegen Osternienburg (O-burg), spielte Erfurt I von Anfang an konzentrierter und so fielen dementsprechend Tore. Aufgrund der guten Mannschaftleistung nach vorne, war Sydney, die Torfrau von Erfurt I, etwas beschäftigungslos und guckte sich von ihrem Tor aus die acht Tore an, die O-burg kassierte. Der Endstand war, wie gesagt, 8:0. Und da O-burg zuvor gegen Meerane schon verloren hatte, hatte Erfurt I eine gute Vorlage für Erfurt II gelegt. Diese brauchten nämlich nur einen Sieg mehr als O-burg. Dazu aber später mehr.

Im letzten Spiel des Tages von Erfurt I wartete als Gegner Meerane, der Tabellenzweite. Das ewige Duell. Zumindest für die Hinrundenniederlage wollte sich Meerane revanchieren, erster in der Staffel konnte Meerane aufgrund der zwei Siege von Erfurt I zuvor, nicht mehr werden. Hier spielten zwei Mannschaften gegeneinander, die nicht verlieren wollten. So auch der Halbzeitstand: 0:0. Erst im zweiten Abschnitt gelangen Erfurt I die entscheidenden Tore zum 2:0 Endstand.

Damit schließt Erfurt I die Tabelle der Vorrunde als Tabellenerster mit 12 Siegen, 36 Punkten und einem sagenhaften Torverhältnis von 63:8 ab. Das heißt aber nicht, dass es zum Finalspieltag einfacher werden dürfte. Da stehen mit dem „SV Tresenwald“, dem „Leipziger SC“ und dem „Freiberger HTC“ drei Hochkaräter zur Auswahl. Einer von diesen drei Mannschaften wird am 08.03.2020 der erste Gegner von Erfurt I werden. Wer es wird, werden wir erst am 01.03.2020 erfahren. Allerdings, einen Gegner kennt Erfurt I schon. Der Cöthener HC02, der Drittplatzierte aus der Vorrunde der Staffel A. Das wird der Gegner im zweiten Spiel von Erfurt I bei der Endrunde sein.

Für die Mädels von Erfurt II ging es am letzten Spieltag noch um den Einzug in die Platzierungsrunde. Sie benötigten nur einen Sieg mehr als O-burg. Das sollte eigentlich zu schaffen sein. Bei den letzten Spielen hatten die Mädels bewiesen, dass sie es können, nur leider war Fortuna kein Freund von Erfurt II. Somit blieb ihnen nix anderes übrig, als am letzten Spieltag zu gewinnen. Leider war ausgerechnet zum ersten Spiel von Erfurt II die Meeraner Mannschaft, Tabellenzweiter, der Gegner. Gleich am Anfang eine schwere Aufgabe. Aber zum Hinspiel hatte Erfurt II gezeigt, dass auch dieser Gegner schlagbar ist. Und so begann das Spiel auch. Erfurt II spielte wie zum Hinspiel nach vorne, was Meerane zu schaffen machte. Es folgten zwei Ecken und zwei gute Torchancen, leider ungenutzt. Wieder machte Meerane die Tore. Diesmal noch vor der Halbzeit. Es stand somit 0:2. Im zweiten Abschnitt hielt Erfurt II sehr gut dagegen, aber gegen Meerane wollte einfach kein Tor fallen. Kurz vor Schluss erzielte Meerane noch das 0:3 zum Endstand. Der Frust war groß, aber Aufgeben galt nicht.

Das zweite Spiel war gegen nur 4+1 angereiste Weimarerinnen. Also eine Spielerin weniger als üblich. Eigentlich eine gute Chance für Erfurt II, sich für das Hinrundenspiel zu revanchieren und den entscheidenden Sieg zur Platzierungsrunde zu holen. Erfurt II wollte aber einen „ehrlichen Sieg“ und die Mädels entschlossen sich, auch nur mit 4+1 zu spielen. Kein anderer Gegner war dafür bereit. Allein dafür gehört ihnen der „Fairplay Preis“ zugesprochen. Es wurde ein sehr spannendes Spiel. Erfurt II wurde am Ende mit einem mehr als hochverdienten 2:1 belohnt. Das war Balsam für die Seele. Und machte natürlich Hoffnung auf das Erreichen der Platzierungsrunde. Am besten man gewinnt einfach das letzte Spiel gegen Köthen und dann ist alles in Sack und Tüten. Leider hatte da Köthen etwas dagegen und Erfurt II verlor unglücklich, trotz guter Leistung, 0:2.

Nun war Erfurt II ausgerechnet auf die Schützenhilfe der dezimierten Mannschaft von Weimar angewiesen. Diese mussten gegen O-burg antreten. Auch diese wollten noch die Platzierungsrunde erreichen. Leider spielte O-burg mit 5+1. Allerdings ging Weimar in Führung und die Freude und Hoffnung war sehr groß. Weimar hielt auch gut und lange dagegen. Irgendwann gelang O-burg aber der Ausgleich. Das Rechnen begann. Ein Unentschieden (aufgrund des Torverhältnisses) würde für Erfurt II auch noch reichen. Aber Weimar war natürlich mit nur vier Feldspielerinnen am Ende seiner Kräfte und so gelang O-burg noch das 2:1 und 3:1. Damit sicherte sich O-burg den letzten Platz zur Platzierungsrunde.

Trotzdem ging für Erfurt II eine gute Saison zu Ende. Man erzielte 7 Punkte, machte es dem einen oder anderen Gegner schwer, war teilweise besser als die Gegner, doch leider fehlte das Quäntchen Glück. Für Erfurt II heißt es nun, auf diesen Erfahrungen aufzubauen und zur Feld- und auch zur nächsten Hallensaison das Erworbene in Erfolge umzuwandeln. Sie schaffen das!

Erfurt I wünschen wir ganz viel Erfolg beim Finalspieltag der Mitteldeutschen Meisterschaft am 08.03.2020 in Machern und eine Woche später auch zum OHV-Pokal (Ostdeutsche Meisterschaft) am 14.03.2020 in Berlin. Spielen sie konzentriert und rufen ihr Können von Anfang an ab, dann könnten wir noch die ein oder andere Überraschung erleben.